Dodge Nitro: Abgekantetes Spiel

Von Bettina Buck (bbs)

Bei den ersten Zeichnungen zum Dodge Nitro muss der Designer wohl an einen Kühlschrank gedacht haben: Eckig und keineswegs zurückhaltend kommt der neue Dodge-Ableger zu uns. Der Nitro will – wie sein Name es sagt – eine gewaltige Portion Sprengstoff ins nüchterne Autoleben bringen. Kein Wunder, alle anderen sehen gegen ihn richtig höflich aus. Aber irgendwie liegt darin auch der Charme für diesen rauhen Gesellen.


Das Innenleben ist übersichtlich, funktionell, aber auch nüchtern. Die erhöhte Sitzposition dafür prima und Platz ist auf allen fünf Sitzen, die aber kaum Seitenhalt geben. Bei der Serienausstattung lässt sich Dodge nicht lumpen: Vier Airbags, ESP, Klimaanlage und die wichtigsten elektrischen Helfern sind an Bord. Und Gimmicks wie einen ausziehbaren Ladeboden, auf den man sich setzen kann, findet man in dieser Klasse sonst nirgends. Der Kofferraum fasst 369 Liter und lässt sich bis auf gewaltige 1994 Liter vergrößern, wenn die Rücksitzbank im Verhältnis von 60:40 umgelegt wird. Drei Motoren bietet Dodge im Nitro an: Zwei V6-Benziner mit 3,7 und 4,0 Liter (151 kW/205 PS und 191 kW/260 PS) oder einen Diesel mit 130 kW/177 PS. Trotz seiner ungehobelten Laufkultur dürfte er vom Kraftstoffverbrauch her die richtige Wahl sein und nur er ist mit Frontantrieb oder Allrad erhältlich. Der 2,8-Liter Common Rail Turbodiesel aus italienischer Herkunft zeigt sich mit seinen 410 Newtonmetern Drehmoment nicht sonderlich drehfreudig. Dem Datenblatt zufolge werden aber nur 8,6 Liter Diesel im Schnitt auf 100 km verbraucht. Soweit kein schlechter Wert für einen SUV mit 1,89 Tonnen Gewicht. Beim Sprint vergehen dagegen lange 11,5 Sekunden und die Spitze ist bei 180 km/h erreicht. Der Nitro darf Anhänger bis 3,5 Tonnen nur mit den beiden Benzinmotoren und dem Diesel mit Automatikgetriebe ziehen (höheres Drehmoment 460 Nm). Der Diesel mit dem Sechs-GangHandschalter bringt es nur auf 2000 kg. Er ist das Einstiegsmodell und kann dafür mit seinem Preis von 26.890 Euro punkten. Für 28.390 Euro gibt es aber schon die Allradvariante und das ist eine deutliche Sprache gegen die Wettbewerber Opel Antara (31.561 Euro) oder Kia Sorento (30.750 Euro).

Bullig und böse: Der Dodge Nitro ist in der Dieselvariante auch mit Allradantrieb erhältlich. Der Aufpreis beträgt sparsame 1500 Euro.

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zuletzt aktualisiert am 29.04.2024 

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