|
VW Tiguan
Das kompakte SUV von Volkswagen.
Bereits ein halbes Jahr nach seiner Markteinführung ist der Tiguan ein Bestseller. Das Sport Utility Vehicle (SUV) ist preislich interessant. Wir fuhren die kleinste Motorvariante des Allrader mit dem 1,4-Liter-Benzinmotor.
Von Ingo Buck (bbs)
Zwischen dem großen Gelände-SUV „Touareg“ (ab 42.900 Euro) und dem Van „Touran“ (ab 21.175 Euro) ist der Tiguan angesiedelt. Er ist ein Spätzünder in diesem boomenden Segment, das von den meisten Herstellern schon lange besetzt wird.
Mit einem Einstiegspreis von 26 700 Euro trifft er auf ein breites Klientel, angefangen von der Familie bis hin zu denjenigen, denen ein Kombi keine ausreichende Anhängelast bietet. Hier kann der Tiguan mit einer maximalenAnhängelast von 2000 bis 2500 kg punkten. Zu verdanken hat er das seinem serienmäßigen 4Motion-Allradantrieb, der im Normalfall 90 Prozent der Antriebskraft an die Vorderräder abgibt und im Extremfall bis zu 100 Prozent an die Hinterachse leiten kann.
Hoher Verbrauch
Beim 1,4-Liter TSI-Benziner haben wir dank Turboaufladung 150 PS Leistung und ein Drehmoment von 240 Newtonmetern unter der Haube. Für den täglichen Betrieb auf Kurzstrecken ist der kleine Vierzylinder ausreichend motorisiert, aber nicht sehr sparsam. Wir verbrauchten mindestens 9,6 Liter auf 100 Kilometer und 12,4 Liter bei forscher Gangart. Der Schnitt pendelte sich bei 10,8 Litern ein, was von der Werksangabe mit 8,4 Litern Superbenzin doch recht weit entfernt ist. Wer lange Strecken fährt sollte hier aufden 2,0-Liter Diesel mit 140 oder 170 PS schwenken (ab 28.800 Euro), deren Verbrauch zwischen sieben und acht Litern liegt.
Reisetauglich
Am Fahrverhalten gibt es nichts zu meckern. Der Tiguan ist komfortabel, fährt sich leichtfüßig und besitzt eine direkte Lenkung mit geringem Kraftaufwand. Das Sechsgang-Getriebe ist leichtgängig und auf kurzen Wegen zu schalten.
Ein niedriges Fahrgeräusch und die langstreckentauglichen Sitze machen den Tiguan zu einem prima Urlaubsgefährt. Immerhin passen zwischen 505 und 1510 Liter Gepäck in den geräumigen Innenraum des Fünfsitzers.
Im Fond sitzt man vergleichsweise hoch, was eine entspannte Beinhaltung garantiert. Die Rückbank ist um 16 Zentimeter längs verschieb- und geteilt umklappbar.
Gute Ausstattung
Die Basis-Ausstattung „Trend & Fun“ reicht für die meisten Zwecke vollkommen aus. Neben Klimaanlage sind Bordcomputer, ESP und sechs Airbags serienmäßig an Bord. Was fehlt sind Multifunktionslenkrad für 305 Euro, Xenon-Scheinwerfer für 1270 Euro, 230 Volt-Steckdose (110 Euro) und eine Anhängekupplung, die lässig auf Knopfdruck wegschwenkt (750 Euro).
Beim Design haben sich die Wolfsburger mit zwei verschiedenen Fronten etwas Neues einfallen lassen: Je nach Ausstattungslinie ist der Tiguan mit großem Lufteinlass oder mit Offroad-Gesicht erhältlich.
Ist man denn tatsächlich einmal im Gelände unterwegs, kann mit dem Offroad-Fahrprogramm (130 Euro) per Knopfdruck der Bergabfahrassistent (hält automatisch die Geschwindigkeit) und die Berganfahrhilfe (Wagen rollt auch ohne Fuß auf der Bremse nicht zurück) aktiviert werden. Wer sich für das Top-Navigationsgerät ab 3150 Euro entscheidet, bekommt den Parklenkassistenten dazu. Er sucht sich seine Parklücke und fährt rückwärts – ohne Fahrereingriff in die Lenkung – in Parklücken hinein. Wie haben es ausprobiert und waren erstaunt, wie gut das geht.
Fazit: Der Tiguan kam spät, aber kräftig und hat gute Karten in diesem Segment.
Motor: Vierzylinder, Turbo und Kompressor
Hubraum: 1390 ccm
Leistung: 110 kW/150 PS
max. Drehmoment: 240 Nm
Beschleunigung: 0-100 km/h in 9,6 s
Spitze: 192 km/h
Verbrauch: 8,4 l Superbenzin auf 100 km, CO2-Ausstoß 199 g/km, Testverbrauch 10,8 l
Antrieb: 6-Gang-Schaltgetriebe, Allrad
Länge: 4,43-4,46 m
Breite: 1,81 m
Höhe: 1,68 m
Leergewicht: 1546 kg
Zuladung: 650 kg
Tankinhalt: 64 l
Gepäckraum: 505-1510 l
Preis: ab 26.700 Euro
Bekanntes Innenleben: Das Cockpit orientiert sich stark am Golf Plus. Eine Automatik ist nicht bei allen Motoren erhältlich.
zurück
|
